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Februar 2008
Der Brief
von Klaus Lütkenhorst

Die wichtigste Stunde ist die Gegenwart,
der bedeutendste Mensch ist der, der dir grade gegenübersteht,
und das Wichtigste Werk ist die Liebe.
Meister Eckhart

Tausend Worte ...
können nicht beschreiben, was ich für Dich empfinde ...
Tausend Worte ...
können nicht sagen, welch Platz Du in meinem Herzen einnimmst ...
Es ist mir wie gestern, als ich Dich das erste Mal sah,
Dich in meinen Händen haltend - so klein und zerbrechlich
Tausend Worte ...
sind nicht genug, zu sagen, was ich empfand ...

Tausend Worte - und doch will ich's versuchen. Ich weiß, dass ich Dir nie ein Vater gewesen und vermutlich auch nie einer sein werde. Und doch bist Du ein Teil von mir, wie ich ein Teil von Dir bin. Seit jener Sekunde des puren Glücks sind wir Zeit unseres Lebens durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden.

Soviel Zeit wurde verschwendet. Zeit des Erwachens. Zeit des Entdeckens. Wie gerne hätt' ich gesehen, wie du mit deinen neugierigen Blicken die Welt erkundest. All die wichtigen Jahre – sinnlos vergeudet.

Ich weiß, dass jenes Band in den wohl wichtigsten Jahren Deines jungen Lebens nicht gerade von Anteilnahme und Leben erfüllt war - und es war mein Versagen. Mein Unvermögen. Aber, keine Entschuldigung und keine Ausreden nur ein Versprechen: So lange ich lebe, werde ich mein Bestes tun, wenn schon kein Vater, dann doch zumindest ein Freund zu sein. Ein Freund mit Fehlern und Macken. Ein Mensch.

Tausend Worte ...
können nicht sagen, wie oft ich an Dich gedacht habe ...
Tausend Worte ...
können nicht schreiben, wie sehr ich Dich vermisst habe ...
Noch immer ist mir Dein herzliches Lachen in meinem Ohr ...
Und es ist mir, als wäre es erst gestern gewesen, dass Du Deinen ersten Schritt hinaus in die große weite Welt gewagt ...
Tausend Worte ...
es bleiben derer nur drei:

Ich liebe Dich
Dein Vater

Mit einer ruhigen Bewegung schraubte Walter die Kappe auf den Mont Blanc und legte den Füller zur Seite. Sorgsam, fast zärtlich faltete er die beschriebene Seite zusammen, schob sie in ein Kuvert und verschloss dieses. Mit einem letzten Blick auf den Namen der Empfängerin legte er den Brief zu den anderen geschriebenen und doch nie abgesandten Gefühlen.

(c) Klaus Lütkenhorst 02/2008

Letzte Aktualisierung: 25.02.2008 - 21.09 Uhr
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